Ich bin im weitesten Sinne gesund ins neue Jahr gekommen. Wie so oft war ich an Silvester zu Hause. Das hat schon fast Tradition. Silvester 2017 und 2018 wurde ich meist nicht gefragt und/oder auf meine Anfragen gab es eher ausweichende Antworten. Ich bin scheinbar keine gute Partie an Silvester. In den Jahren davor gab es andere Gründe, warum man an jenem Tag nicht unterwegs war.
Da es in der Arbeit einfach nicht so richtig rund laufen will, bin ich erstaunlich oft im Fitness-Studio. Immerhin 7 mal im Januar.
Im März drehen plötzlich alle durch und es gibt kein Räucher-Tofu mehr bei DM. Generell gibt es gar kein Tofu mehr bei DM. Und Toilettenpapier gibt es überhaupt nicht mehr.
Im April kaufe ich mir zum ersten mal in meinem Leben ein komplett neues Fahrrad. Es ist wirklich günstig, aber trotzdem ist das mein erstes neues Fahrrad, dass ich mir kaufen. Vorher hatte immer nur Gebrauchte.
Stadler - Berlin Storkower Straße |
Schafe |
Im April habe ich mein erstes Date dank der App. Es ist schrecklich. Aber wir spazieren immerhin durch den Tiergarten und danach sehe ich mir den menschenleeren Potsdamer Platz an. Auch ohne Menschen ist der Potsdamer Platz toll. Ich mochte es dort schon immer.
Eine der wenigen weiblichen Statuen in Deutschland. Zu sehen im Tiergarten Berlin. |
Ich werde zur zweiten Runde des Vorstellungsgesprächs in die ostdeutsche Kleinstadt eingeladen. Durch die Lockerungen ist nun ein Treffen wieder möglich. Das Gespräch läuft hervorragend. Es läuft so gut, dass ich danach noch einen langen Spaziergang durch den Süden von Leipzig mache und mir meine zukünftige Heimat schon mal ansehe. Das wäre zwar ziemlich viel Pendelei, aber Leipzig mochte ich schon immer. Es gefällt mir sehr gut. Ich kann mir eine Zukunft hier durchaus vorstellen.
Ebenfalls im Mai habe ich ein erstes Vorstellungsgespräch per Video-Call bei einer Firma in Süddeutschland. Es läuft sehr gut und ich soll vier Wochen später persönlich vorbeikommen.
Weiterhin kaufe ich mir eine neue Brille (gleiches Modell wie vorher) bei Fielmann, gehe mit Freunden im Wedding Koreanisch essen und habe einen Termin beim Friseur. Mein Jet-Set-Lifestyle ist einfach mal nur krass...
Anfang Juni findet eine Scheidung in Berlin statt. Ohne die Anwesenheit der beiden beteiligten Ehepartner. Corona macht es möglich. Der Anwalt jubelt und ist begeistert (zumindest per Email). Kein Witz.
Am 6. Juni lande ich aus Versehen auf der Black Lives Matter Demonstration am Alex. Inhaltlich unterstütze ich das voll und ganz, aber eigentlich wollte ich nur ins Fitnessstudio. Rückblickend hätte die Demo ein krasser Super-Spreader-Event werden können, aber die Veranstaltung war wichtig und richtig.
Warum mache ich das nur?
Der Juli ist eine Art "Rausch". Ich verkaufe viel bei Ebay, versuche etwas aufzräumen, auszusortieren und den Umzug zu organisieren. Der wird zum Glück (größtenteils) bezahlt, aber er wird (leider) von mir organisiert. Das nervt durchaus.
Berliner Szenen im Juli 2020 |
Blick aufs Wasser im Treptower Park im Juli 2020 |
Ich hätte meine Begleitung in dieser Nacht gerne geküsst. Aber ich bin zu schüchtern und es herrscht eine Pandemie. Hergottnochmal... ich werde doch immer eine Ausrede finden.
Der August wird im großen Stil ein Monat des "zum letzten mal xyz treffen oder dies oder jedes machen".
Der Auszug mit der Umzugsfirma Ende August empfinde ich als unfassbar schrecklich und wirklich hart, auch wenn alles sehr professionell abläuft. Da ich in Süddeutschland vorerst nur eine möblierte Wohnung auf Zeit habe, werden meine Sachen auf unbestimmte Zeit in Berlin eingelagert. Da geht es ihnen besser als mir.
Trotzdem ist das alles wirklich schrecklich. Mental und überhaupt. Nach dem (sehr schnellen) Auszug, verbringe ich noch Stunden damit die Wohnung zu putzen. Um 20:00 Uhr bin ich endlich fertig. Meine letzte Nacht verbringe ich einem "Hybrid-Hostel" mit Industrial Chic am Ostbahnhof und falle vor Erschöpfung tot um.
Am nächsten Tag ist die Schlüsselübergabe der Wohnung. Der Vertreter der Hausverwaltung verlässt das Gebäude vor mir. Ich bin noch einige Minuten im Hausflur und es fällt mir unendlich schwer das Haus zu verlassen. Dabei habe ich es zumindest in genau diesem Haus gar nicht so gerne gewohnt. Aber das Haus ist eher ein Symbol und steht für das Ende eine Abschnitts.
An meinem letzten Tag in Berlin regnet es nonstop. Ich gehe noch schnell mal in ein Museum (Futurium) und danach steige ich in einen Zug Richtung Süddeutschland.
Mein neuer Job gefällt mir sehr gut. Man ist nett zu mir. Es ist formal mein Traumjob, da es eine sehr ähnliche Stelle ist, wie in Berlin. Aber man behandelt mich bei meinem neuen Arbeitgeber wie einen Menschen und das ist sehr angenehm.
In den Tagen nach dem Einzug fallen mir immer wieder neue Mängel in der Wohnung auf, die ich im Rahmen meiner 10-Minuten-Besichtigung vorab nicht bemerkt hatte. Es sind wirklich viele Mängel. Es macht mich wahnsinnig. Am 3. Oktober habe ich tatsächlich so eine Art Nervenzusammenbruch. Oder einen hysterischen Anfall? Eine Panikattacke? Ich weiß es nicht. Ich sitze auf dem Küchenboden und heule. Und ich kann nicht mehr aufhören. Richtig lange. Das geht beinahe 10 Minuten.
Ist wirklich seltsam und strengt sogar körperlich an. Vermutlich habe ich dadurch sogar Kalorien verbannt. "Heul dich dünn!" Wenn es doch so einfach wäre.
Die "Stadt" in der ich lebe, ist grässlich. Der Dialekt der "Menschen" treibt mich in den Wahnsinn. Im Oktober bin ich dann auch mal eine Woche erkältet und fühle mich wie Dreck. Das passt ganz gut, da ich mich auch sonst so fühle.
In meiner Freizeit gehe ich in einem Wald spazieren, wenn es nicht regnet. Aber selbst dann mache ich es. Regenkleidung wird mein Dauerbegleiter.
Mein neuer Job gefällt mir immer noch sehr gut. Man ist meistens nett zu mir. Ich bin im weitesten Sinne gesund und darf mich eigentlich nicht beschweren. Es zählt formal als Traumjob, also darf ich ja bloß nichts sagen.
Hier im Süden wird die Ausgangssperre bereits im November eingeführt. Ab 20 Uhr!!
Im November bin ich gleich noch mal ein paar Tage krank. Bei dem ständigen Regen und Nebel kein Wunder.
Ich bin im weitesten Sinne gesund und bin im Dezember nicht krankgeschrieben oder krank.
Arbeit gut. Gegend schrecklich. Menschen auch. Ich wäre gerne geimpft. Wie so viele andere. In meiner Freizeit gehe ich in einem Wald spazieren. Auch bei Schnee. Hier gibt es viel Schnee. Ich hasse Schnee. Ich hasse diese Gegend. Ich bin wirklich oft schlecht gelaunt.
Gesellschaftliche Entwicklungen des Jahres 2020:
WTF??? Was soll man dazu sagen?
Persönliche gesundheitliche Entwicklungen des Jahres 2020:
Ich bin im weitesten Sinne gesund. Also darf man vermutlich nicht meckern.
Gewicht am 31.12.2020: 66,3 kg
Gewicht am 31.12.2019: 65,5 kg
Bin ich darüber glücklich? Nein.
Bin ich generell überhaupt mal glücklich? Sehr selten.
Ist das alles in allem überhaupt verwunderlich, dass ich sogar mehrmals über 67 kg in diesem Jahr gewogen habe??
Nein, ganz sicher nicht. Aber es MUSS sich wieder ändern!
We bear Bears --> Leider nur Staffel 1. Mehr bekomme ich nicht. Tolle Serie
Becoming (Michelle Obama)
Tracy Morgan - Staying Alive