Sonntag, 5. Juni 2011

Sicherheitshinweis: Bitte bleiben sie daheim!

Siehe auch: Tagesspiegel
Das größte Problem dass bei dieser ganzen Diskussionen nach Morden wie in Rostock immer ignoriert wird, ist letztlich Alkohol.
Und die gesellschaftliche Akzeptanz die mit den Folgen von Alkoholkonsum einhergeht. Interessanterweise gilt das aber auch nur für Teilbereiche.

Denn ein Autounfall unter Alkoholeinfluss wird härter bestraft als ein Autounfall ohne Alkoholeinfluss. Bei gewalttätigen Angriffen auf andere Menschen ist es häufig genau umgekehrt. Wer besoffen war, hatte sich ja schließlich nicht unter Kontrolle als er dem anderen gerade ins Gesicht trat und ihm damit sein restliches Leben versaut hat. Eine härtere Strafe wäre demnach absolut unangemessen. Konnte ja keiner ahnen dass man unter Alkoholeinfluss die Kontrolle verliert. Woher sollte man das auch wissen? Eine total neue Erkenntnis. Jeden Tag aufs Neue.
Autos sind demnach mehr wert als Menschen.
Ist auch verständlich, denn die Lobby der Automobilbranche ist weitaus einflussreicher.
Wer sich im Übrigen darüber wundert dass Autohersteller bei „Kein Alkohol am Steuer“-Kampagnen auffällig zurückhaltend sind, der ist sowieso nur ein Verschwörungstheoretiker.

Wäre ja noch schöner wenn man denken würde.
Dass Autoherstellern etwas daran liegt dass man ihre Autos schnellstmöglich zerstört, um dann wieder ein Neues kaufen zu müssen.
Nein, diese Strategie sollte man der Automobilindustrie nicht vorwerfen. Zumindest ich nicht.

Kommen wir zurück zum eigentlichen Problem: Alkohol.
Allein die Tatsache dass unsere Gesellschaft einen gesetzlich verankerten Sauf-Feiertag akzeptiert, ist schlimm genug. Männer/Vater/Herrentag. Wenn ich so was schon höre…
Letztlich könnte man es auf auch einfach Sauf-und-Komatag nennen. Weiß eigentlich jemand worum es bei Christi Himmelfahrt eigentlich ging?
Aber dass es derartige Situationen wie in Rostock nicht jedes Jahr und in einem viel schlimmeren Ausmaße gibt, grenzt sowieso an ein Wunder.

Und was die Gefahren des ÖPNV betrifft, so beschreibt es dieses Zitat aus dem RP-Online-Artikel recht gut:
Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, erklärte, die Prügelattacken seien zwar nicht häufiger geworden, jedoch erheblich brutaler. Er nannte es als gesellschaftspolitische Fehlentscheidung, die öffentlichen Verkehrsmittel "gewinnorientierten Privatunternehmern komplett zu übertragen. Und damit auch die Sicherheit."
Eben! Was interessiert Privatunternehmen denn die Sicherheit ihrer Fahrgäste?
Hauptsache sie bezahlen.

Hach ja, was sind wir wieder kritisch! Und das an einem Sonntag. Am Tag des Herrn.

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