Dienstag, 28. Februar 2012

tl;dr

Super, einfach nur super. Und so wahr.

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,817979,00.html 



Die Schlussformel in Mails ist entscheidend - hier wird der im Fließtext aufgebaute Eindruck bestätigt oder aufgehoben. Die Schlussformel sollte so uninspirierend wie möglich daherkommen: "mit freundlichen Grüßen". Abstand zu nehmen ist von personalisierten oder angepassten Schlussformeln: "Grüße aus dem für Februar ungewöhnlich sonnigen Berlin" wirkt wie der Beginn einer wunderbaren Mail-Freundschaft und ermutigt zur Antwort. Die naheliegende Schlussformel "Bitte antworten Sie nicht auf diese Mail" funktioniert leider genau andersherum, nämlich gar nicht. Vielmehr sind anstrengende Nachfragen garantiert.

Sonntag, 19. Februar 2012

Der Jahresrückblick 2011

Ist ja nicht so, dass ich etwas Besseres zu tun hätte (nein wirklich nicht), aber ein Jahresrückblick muss natürlich sein. In diesem Blog geht es (wie in fast jedem Blog) hauptsächlich um Befindlichkeiten und Selbstdarstellung und da bietet das Rundumschlag-Potential eines persönlichen Jahresrückblicks natürlich hervorragende Möglichkeiten mich als virtuelle Rampensau auszutoben.
"Noch mehr als sonst?" mag da der eine oder andere fragen. 

"Aber klar!" sage ich darauf.
So, und hier kommen meine sogenannten Listen des Jahres. Ein Hinweis zum Ausdruck "des Jahres".
Das bedeutet keinesfalls, dass es sich dabei um die "besten XYZ des Jahres" handelt, sondern nur, dass die entsprechenden Aspekte in meinem Jahr 2011 eine größere Rolle gespielt haben. Ich vergebe hier schließlich keine Auszeichnungen oder Awards. Aber vielleicht sollte ich das.
Der goldene Rerun?
Wär das was?

Persönliche Ereignisse des Jahres:
Ich bin seit über fünf Jahren in einer sehr glücklichen Beziehung und das ist etwas, für das ich sehr dankbar bin und das ich nicht als selbstverständlich nehme. Ich bin froh, dass ich eine Partnerin habe mit der ich so glücklich bin. Privat war 2011 daher wirklich ein großartiges Jahr.
Beruflich ging erst bergab und später auch endlich steil bergauf. Die erste Hälfte des Jahres war ich noch arbeitslos und das war überhaupt nicht angenehm. Ich hätte nicht gedacht, dass sich Bekannte und Freunde deswegen von mir abwenden würden, aber sie haben es getan. Und ich kann es ihnen fast nicht verübeln. In dieser Zeit war ich der Inbegriff dessen was einem nach dem Studium hoffentlich niemals passieren sollte. Aber es ist mir eben passiert. Unverschuldet. Ich war arbeitslos. Und das trotz unzähliger Bewerbungen. Und davor hat jeder Angst und ganz besonders macht es einem Angst, wenn man eine ähnliche (Lebens-/Studien-) Biographie hat und besorgt ist, dass einem ähnlich ergehen könnte.
Daher vergebe ich all jenen, die mich so offensichtlich gemieden haben, denn ich kann euer Verhalten verstehen, auch wenn es richtig scheiße war.
Die zweite Hälfte des Jahres war erheblich besser. Zuerst ein gut bezahlter Nebenjob für ein elfwöchiges Projekt und das hat teilweise sogar richtig Spaß gemacht. Aber diese Arbeit konnte ich dann sogar vorzeitig verlassen und in einen erheblich besser bezahlten richtigen (aber ebenfalls befristeten) Job einstigen. Das war dann die Arbeit für die bereits erwähnte Gedankenvernichtungsmaschine. Das war, wie schon mal erwähnt, eine eher unbefriedigende Tätigkeit, die ich zwar auch dauerhaft ausgehalten hätte, aber eben auch nur deshalb, weil die Bezahlung halbwegs erträglich war. 

Es war trotzdem schön, dass ich diese Stelle bekommen hatte, denn diese Neuigkeit konnte ich dann sofort meiner Tante M. erzählen, die sich darüber sehr gefreut hat. Überhaupt war Tante M. einer der wenigen Menschen, die das alles überhaupt interessiert hat. Und das obwohl sie seit einigen Jahren sehr schwer mit Lungenkrebs zu kämpfen und daher ganz andere Sorgen hatte. Trotzdem wollte sie immer über meine aktuellen Bewerbungen Bescheid wissen. Ich bin glücklich, dass sie wenigstens noch meinen Ausstieg aus der Arbeitslosigkeit mitbekommen hat. Denn kurz nachdem ich die Stelle angetreten habe, ist sie leider gestorben. Oder endlich? Sie hatte bereits seit über einem Jahr nur noch Schmerzen und aus ihren Emails weiß ich, dass sie schon eine Weile mit dem Leben abgeschlossen hatte. Eigentlich hielt sie nur noch wegen ihrem Mann durch. Ihrer große Liebe.
Aber irgendwann fehlte ihr einfach die Kraft. In den vier letzten Jahren sind sehr viele für mich wichtige Menschen in meiner Verwandtschaft verstorben, aber der Tod von Tante M. war ganz besonders hart für mich.
Einen Lichtblick gab es dann im November, als ich erfuhr, dass ich meinen Traumjob ab Januar 2012 antreten konnte. Das wäre auch so eine Nachricht gewesen, die ich Tante M. sofort mitgeteilt hätte. Aber das ging leider nicht mehr. Schade.


Meine Lieblingslieder des Jahres:
(Die Reihenfolge ist nicht relevant, und nicht alle Lieder stammen aus dem Jahr 2011, aber in diesem Jahr habe ich eben diese Lieder sehr oft gehört)
The XX - Intro
Mona - Teenager   
The National - Fake Empire 
Hans Zimmer - 528491 
Devo - Whip It
Mona -  Cloak and Dagger
Odessa - Caribou
Thees Uhlmann - & Jay-Z singt uns ein Lied (Radio Edit)
The Gaslight Anthem - Great Expectations 
Bosse - Wartesaal
Daft Punk – Derezzed
Nagel - Tel Aviv
Seeed - Wonderful Life
Foster the People - Pumped Up Kicks
Kraftklub - Ich will nicht nach Berlin
Mona - Listen To Your Love
PeterLicht - Begrabt mein iPhone® an der Biegung des Flusses
Kings of Leon - Radioactive 
The Naked And Famous - Young Blood
Maserati - Who Can Find The Beast?

Alben des Jahres:

1. Daft Punk - "Tron Legacy Soundtrack"
Den Film habe ich immer noch nicht gesehen, aber der Soundtrack ist einfach großartig. Ich glaube der Soundtrack ist auch nicht auch nicht aus diesem Jahr. Ist aber auch egal, und da ich den Film nicht kenne, wirkt dieses Album auf mich auch einfach wie ein "normales" Album von Daft Punk. Und dazu noch ein Großartiges.

2. The XX - XX
Wie schon in einem früheren Beitrag beschrieben:
Sehr spät entdeckt, aber dieses Jahr sehr oft gehört. Einfach nur großartig! Es gibt einfach kein besseres "Intro" als das "Intro" von The XX.


3. Hans Zimmer - "Inception Soundtrack"

Den Film habe ich schon letztes Jahr gesehen und fand ihn großartig. Den Soundtrack habe ich, dank Simfy, erst dieses Jahr für mich entdecken können.

4. Mona - "Mona"

Einfach nur toll. Da kann man wohl nur "Danke Radio Fritz" sagen!

5. K.I.Z. - "Urlaub fürs Gehirn"
Das Album von K.I.Z. kann man wohl getrost unter "guilty pleasures" verbuchen, aber ich kann eben nicht verleugnen, dass ich das Album dank (der damals noch recht großzügigen Regelung von) Simfy etwa einen Monat lang sehr oft gehört habe. Ironische Proletenmusik - aber im Frühsommer 2011 fand ich genau das ein paar Wochen lang ganz toll. 


6. Arcade Fire - "The Suburbs"
Diese Album hat mir auch noch im Jahr 2011 wirklich große Freude bereitet. Ein Meisterwerk! Pathetisch und bombastisch bis zum Umfallen, aber wunderschön.


Filme des Jahres:

Leider war auch dieses Jahr ein für mich sehr übersichtliches Kino-Jahr und hängen geblieben sind nur "Harry Potter and the Deathly Hallows - Part 2" bzw. "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 7.2" und "Another Earth". Ersterer eigentlich auch nur weil es der letzte Teil war und einfach sehr gute Popcorn-Kino-Unterhaltung bot. 
Außergewöhnlich gut war er nicht.

"Another Earth" war dagegen richtig gut, aber durch die Beschreibung des Films hatte ich etwas mehr Science Fiction erwartet. Aber letztlich hat er mir trotzdem sehr gut gefallen. Ich denke dass könnte einer jener Science Fiction Filme werden, die ganz besonders gut für Leute geeignet sind, die überhaupt keine Lust auf Science Fiction haben und dabei immer an Weltraumschlachten à la Star Wars denken. Es geht eben auch anders.

In jedem Fall mein Film des Jahres.

Serien des Jahres:

- "Twin Peaks"
Danke Arte! Endlich konnte ich die Serie mal ganz sehen. Gut möglich, dass das wieder einer der Serien ist, die im Originalton erheblich besser ist, aber auch auf Deutsch war das eine wahre Freude

- "Breaking Bad"
'Danke Arte!' müsste man fast auch hier sagen, aber dadurch wurde ich nur darauf aufmerksam. Angesehen haben wir es dann auf DVDs im O-Ton. 


 - "Falling Skies" müsste man fast auch erwähnen, aber so richtig vom Hocker hat mich diese Serie noch nicht gehauen. Trotzdem freue ich mich auf die neuen Folgen.

- "Star Trek - Deep Space Nine"
Die Freuden der DVD haben es uns ermöglicht diesen Science-Fiction-Schatz aus den 90ern zu sehen. Eine tolle Flucht aus der Realität.


Größte Penner des Jahres:

- Dirk Niebel
- Philipp Rösler
- Birgit Homburger
- Rainer Brüderle
- Wolfgang Kubicki
- Terroristen
(siehe auch letztes Jahr)

Politische Ereignisse des Jahres:

National:
- FDP stürzt ab --> Astrein! Weg mit ihnen!
- Die Piraten steigen auf auf --> Das fand ich erst super, aber jetzt schon wieder scheiße. Piraten verwirren mich. Weg mit ihnen! 
- Die Grünen sind viel zu stark --> Schrecklich, einfach nur schrecklich. Der Inbegriff allen Gutmenschentums. Triefend vor Selbstmitleid und voller Hass auf die Realität (siehe auch auch die Berliner Grünen). Weg mit ihnen!
- Die Linke beschäftigt sich nur noch mit sich selbst --> Diese Jahr bot so viel Potential um auf sich aufmerksam zu machen. Darüberhinaus war der schreckliche Lafontaine im Saarland ruhig gestellt. Das hätte man nutzen können. Chance vertan. Was für ne Gurkentruppe.

- Stuttgart 21 --> Was für ne Lachnummer! 
  1. Frage: War schon mal jemand an diesem Bahnhof?? 
  2. Frage: Was wäre besser, als dort alles zu belassen wie es jetzt gerade ist? 
Antwort: Alles!
Mensch, wie kann man sich nur gegen echte Verbesserungen der Infrastruktur wehren? Noch dazu eine mehr oder weniger umweltfreundliche Verbesserung. Ihr Wutbürger regt mich alle auf!
- Wutbürger --> Was für ne Lachnummer!
Ist der Begriff eigentlich schon urheberrechtlich geschützt?
Fürchterlich. Für alles und jeden Scheiß wird nun auf die Straße gegangen, aber immer (wirklich immer) geht es um Probleme die nur Besserverdienende betreffen. Neuerdings vor allem Hausbesitzer in zukünftigen Einflugschneisen.
Für die ekligen Probleme von ärmeren Menschen (Hartz-IV-Empfänger) geht aber kein Wutbürger auch nur auf den Gehsteig. Geschweige denn auf die Straße.
 

International:
- Banken und Wirtschaftskrise --> Sollte es nicht mehr Kontrolle über die Banken und die Märkte geben?  War da nicht was? Ich glaube ich habe was verpasst.
- Revolution in der arabische Welt --> Großartig! Erstmal befreien sie sich von radikalen und total gestörten Diktatoren, um dann in ihren ersten und mehr oder weniger freien Wahlen für radikale und total gestörte Salafisten, Islamisten und Muslimbrüder zu stimmen.
Ich bin wirklich beeindruckt!
Ein Glück dass es durch die Revolution wenigstens nun endlich mehr Rechte für Frauen, Homosexuelle und religiöse Minderheiten geben wird.
Ach Moment mal...

Kanada steigt aus dem Kyoto-Protokoll aus --> Mann!! Mein heißgeliebtes Kanada! Was soll denn die Scheiße?? Kanada war für mich immer das Land, dass fast alles richtig und gut macht (mal abgesehen von der Ölsandförderung in Alberta), und dann bringen sie so eine Aktion. Peinlich und traurig.

Buch des Jahres:
Nagel - "Was kostet die Welt"

Gesellschaftsspiel des Jahres: 
Die Neuauflage von Talisman. Eine wirklich gute Kombination aus den bisherigen Editionen.

Websites des Jahres:

Immer noch bzw. immer wieder gut:
http://www.postsecret.com  (Schöne Postkarten)
http://www.questionablecontent.net (Schöner Comic)
http://www.tagesspiegel.de  (Schöne Zeitung)
http://www.ikeahackers.net (Schöne Ideen, meistens)


Im Jahr 2012 will ich:


- Einen Tablet-PC. Der Kindle Fire schreit geradezu nach mir!

- Urlaub an der Ostsee


- Urlaub in Schweden

- Urlaub in Prag

- Urlaub in Kanada

- Urlaub in den USA


(mal kucken was sich davon umsetzen lässt)




Mein armes Blog...

Mein armes Blog ist so leer und einsam!
Und diesmal liegt es nicht an der Gedankenvernichtungsmaschine, denn da arbeite ich schließlich nicht mehr. Nein, ich habe jetzt einen tollen Job und der macht mir großen Spaß. Aber irgendwie arbeite ich jetzt noch mehr als vorher und bekomme weniger Geld. Und das führt zu erheblich weniger Beiträgen in meinem Blog, denn würde ich mehr Geld verdienen, dann könnte ich einen Ghostwriter dafür bezahlen hier etwas zu schreiben. Oder so ähnlich.
Nun gut, aber dafür schreibe ich heute endlich mal meinen Jahresrückblick für das Jahr 2011. Und das Mitte Februar 2012.
Soll mal einer sagen, dass ich nicht in der Vergangenheit leben würde. Hossa!


Donnerstag, 9. Februar 2012

Harald Martenstein macht ne Ansage

Harald Martenstein hat mal wieder im Tagsspiegel einen sehr guten (und langen) Kommentar geschrieben.
Es geht mal wieder um das allgegenwärtige Thema der Gentrifizierung.
Sehr lesenswert:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/gentrifizierung-wie-sich-der-graefekiez-in-kreuzberg-veraendert/6148476.html


Mittwoch, 8. Februar 2012