Mittwoch, 23. Februar 2011

Ein Bündnis aus Popularität und Täuschungen

Wer bei der Guttenberg-Äffare um die Plagiate sagt „Schwamm drüber“, „Das ist ja nicht so schlimm“ oder „Es gibt Wichtigeres“ vergisst dabei, dass Herr Guttenberg immerhin eines der höchsten Ämter dieses Landes und damit eine Vorbildfunktion hat. Niemand geht davon aus dass Politiker unfehlbar sind. Überhaupt nicht. Politiker zu sein ist so ziemlich das Undankbarste was man machen kann, und das in dem ganzen Stress auch mal Fehler passieren ist absolut nachvollziehbar.

Aber das war kein Fehler, sondern pure Berechnung. Es ist nun bewiesen dass es nicht nur ein kleiner Ausrutscher, sondern ein bewusst geplanter Betrug war.
Die Rate liegt bei 70%!
Also auf 70% der Seiten seiner Doktorarbeit findet sich mindestens ein Plagiat.
Entweder durch einen (sehr schlechten) Ghostwriter, oder eben von ihm selbst um sich mehrere Jahre "mühevollster Kleinarbeit" zu ersparen.

Dafür muss man bestraft werden und daher hat seine arrogante „Rückgabe“ seines Doktortitels nicht die geringste Bedeutung. Ein Doktortitel wird von einer Universität verliehen und kann auch nur von dieser wieder aberkannt werden. Zum Glück ist wenigstens das auch passiert.
Aber seine „Rückgabe“ ist daher im Prinzip mit einem Ladendiebstahl vergleichbar. Nur dass man dann im Laden, nachdem man vom Ladendetektiv erwischt wurde, diesem die gestohlene Ware wieder zurückgibt und so tut als ob nie etwas gewesen wäre.
Netter Versuch, aber da wird nicht klappen!

Im Übrigen hat niemand Guttenberg dazu gezwungen eine Doktorarbeit zu schreiben. Er hatte auch niemals die Absicht der akademischen Welt erhalten zu bleiben und daher macht die Doktorarbeit noch viel weniger Sinn.
Er hat sich einen Doktortitel geholt weil es gut aussieht. Das ist alles.
Und das hätte er sich, wie alle anderen Akademiker auch, fair erarbeiten müssen. Das ist es was es so ungerecht macht.
Andere Doktoranden arbeiten tatsächlich in der von ihm zitierten "mühevollster Kleinarbeit" unter prekären Verhältnissen jahrelang an ihren Doktorarbeiten, und schaffen es teilweise trotzdem nicht, weil die Belastung und der Druck zu groß wird.
Und dieser hauptberufliche „Sohn“ hat es sich wieder mal sehr leicht gemacht.
Als ob er es jemals schwer gehabt hätte! Diesem Mann wurde doch alles geschenkt und er hat sich noch nie etwas hart erarbeiten müssen.
Durch dieses unsoziale Verhalten beweist Guttenberg was er von seinen Mitmenschen hält: Nämlich gar nichts.

Der akademischen Welt tut er damit einen Bärendienst. Akademiker werde ja ohnehin gerne mal als faule Säcke, Spinner, Drückeberger oder Elfenbeinturmbewohner dargestellt, und das macht es sowieso nicht immer leicht einer von "denen" zu sein.

Einen Stammtischspruch der nächsten Jahre habe ich jetzt schon parat:
„Studieren? Kann ich auch. Mach ich einfach nen Guttenberg und schon bin ich Doktor. Höhö!“
Besten Dank auch!
Ein Schlag ins Gesicht eines jeden ehrlichen Akademikers!
Bravo KT, Bravo!

Aber dann versucht Guttenberg seinen Betrug, den man einem Nicht-Akademiker (oder Menschen die einfach noch nie eine wissenschaftliche Arbeit geschrieben habe) ohnehin nur schwer erläutern kann, auch noch unter den Tisch zu kehren und so zu tun als ob nichts gewesen wäre. "
Ich habe mich entschuldigt, aber es gibt ja Wichtigeres. Drei Soldaten sind tot! Hier kuckt, drei Soldaten sind tot!"
Schrecklich ja, aber ist umso erschreckender dass er das Leid der Familien benutzen will um über seinen Betrug hinwegzutäuschen. Er muss sich ja um die "wichtigen Dinge" kümmern. Er packt die Sache an und sagt auch schon mal "unangenehme Wahrheiten."
Spitze!
Die angenehmen Unwahrheiten heben wir uns dann wohl für die Pressekonferenz auf, oder was?

Und diese wird aber nur im kleinen Kreis vor der persönlichen Hofkamarilla zu Guttenbergs Gnaden abgehalten. Und natürlich nicht vor der widerlichen Hauptstadtpresse die womöglich noch kritische Fragen stellt!

Bleibt die Frage:
Was hat das mit seiner Arbeit zu tun?
Macht er denn seinen Job als Verteidigungsminister nicht gut?
Das weiß ich nicht, denn er ist nicht mein Vorgesetzter und mit Verteidigungspolitik kenne ich mich nicht so gut aus.
ABER ich will keinen Verteidigungsminister haben der öffentlich als Betrüger entlarvt wurde. Es ganz toll, dass Guttenberg dazu steht! Ganz toll.
NACHDEM man ihn erwischt hat. Wie gesagt, versucht das mal bei einem Ladendetektiv.
Ich habe zu diesem Mann einfach keinerlei Vertrauen mehr. Man darf ihm keine politische Verantwortung übertragen.
Nicht diesem Betrüger!
Im Übrigen wurden in ähnlichen Fällen die Betrüger strafrechtlich verfolgt.
Warum passiert das bei Guttenberg nicht?

Dass Guttenberg von Merkel auch noch gehalten wird, hängt mit seiner Popularität zusammen. Und nur damit!
Und das ist traurig für unser Land, für die Politik und die Demokratie.

In diesem Artikel wird es treffend beschrieben:
„Diese blutleere Politik verkörpert Merkel. Sie ist mit Guttenberg ein Bündnis von Popularität und Täuschungen eingegangen, das von einem zynischen Motto zusammengehalten wird: Das Volk, es will betrogen sein. Ein gefährlicher Moment für die Demokratie, wenn dieses Stück Erfolg hat.“
Das befürchte ich auch.

Dienstag, 22. Februar 2011

Bilder, Blogs und Sensationen

Mal wieder ein paar Hinweise auf befreundete Blogs...

Dieses schöne Künstler-Blog kann ich euch sehr ans Herz legen:
(mit tollen Bildern!)

Große Freude bringt mir auch dieses Musik-Blog:

Und dieses Berlin-Blog ebenso:

Hin und wieder durchaus interessant:

Man beachte: Diesmal hab ich DAS und nicht DER Blog geschrieben.
Ich bin da sehr flexibel ;-)

Montag, 21. Februar 2011

Nur in Hamburg! Nirgendwo sonst!

Geradezu hysterisch wird man momentan an allen Ecken und Enden darauf hingewiesen, dass die Wahl in Hamburg nicht im Geringsten etwas mit der Stimmung auf Bundesebene zu tun hat. Prima, danke für den Hinweis. Dass die SPD auf fast 50% deutschlandweit bekommen würde, kann sich ja wohl niemand ernsthaft vorstellen. Aber trotzdem, danke für den Hinweis. Ich hätte es sonst nie bemerkt.

Und ja, wenn es denn so wäre, dann wäre es ja wundervoll. Endlich mal keine „Denkzettelwahl“, sondern eine Beschäftigung mit landesbezogenen Themen. Das wäre doch ideal.

Wenn aber die Hamburger Wahl so unglaublich unbedeutend ist, dann muss man sie ja auch nicht abhalten, oder?
Michel Friedmann hat es gestern bei N24 so schön gesagt: „Eigentlich ist es nur ein Kommunalwahl.“
Und ja, was sonst?
Wozu muss Hamburg ein eigenständiges Bundesland sein?
Oder Bremen oder das Saarland?

Auch bei Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und sogar bei Berlin kann man sich diese Frage stellen. Weitere Gedankenanstöße bieten dazu zwei sehr interessante Wikipedia-Beiträge: Neugliederung des Bundesgebietes und Dauerwahlkampf.

Wenn aber die Bundespolitik keinerlei Einfluss auf das Wahlergebnis gehabt haben sollte, dann macht das starke Ergebnis der Grünen überhaupt keinen Sinn. Gemeinsam mit der CDU haben Sie die vorherige Regierung gehörig an die Wand gefahren und dem neuen Bürgermeister nicht mal 100 Tage Zeit gelassen sich einzuarbeiten.
Und warum sollten sie auch? Die Umfrageergebnisse der Grünen waren doch (warum auch immer) auf Bundesebene so berauschend. Die Chance mussten sie nutzen.
Ach Moment, dann hätten ja bundespolitische Ergebnisse Einfluss auf landespolitische Wahlen!
Also umgekehrt ist es dann in Ordnung, oder wie?

Die FDP hat man auch wieder ins Parlament gelassen. Entgegen dem Bundestrend. Hmja, alles nicht so leicht.

Wie dem auch sei. Die SPD hat haushoch gewonnen und das ist schön.
Einen eklig lästigen Koalitionspartner wie die Grünen hätte ich Ihnen trotzdem an den Hals gewünscht.

Aber wenn diese Wahl etwas gezeigt hat, dann dass wir auf ein Bundesland Hamburg gut verzichten können. Um den Dauerwahlkampf in diesem Land zu beenden, wäre es wirklich an der Zeit diese winzigen Bundesländer mit Größeren zu fusionieren.
Acht oder zehn Bundesländer würden ohne Weiteres ausreichen.

Aber dazu wird es nie kommen und daher wird dieses Thema auch weiterhin ein klassischer Kandidat sein um einem profilierungssüchtigen Hinterbänkler während des Sommerlochs ein klein wenig Aufmerksamkeit zu garantieren.

Sonntag, 20. Februar 2011

Marktlücke erkannt und genutzt


„Und sprich zu den gläubigen Frauen, sie sollen ihre Blicke senken und ihre Scham hüten, ihren Schmuck nicht offen zeigen, bis auf das, was sichtbar ist.
Sie sollen ihre Tücher auf den Schlitz ihres Gewandes schlagen und ihren Schmuck vor niemand anderem enthüllen als vor ihrem Ehemann.“


Freitag, 18. Februar 2011

Der große Nachtrag

Möglicherweise erinnert sich noch jemand an mein positives Experiment vor ner ganzen Weile.
Ich habs durchgezogen und bis zum Ende des letzten Jahres über nichts mehr Negatives geschrieben.
Allerdings habe ich in der Zwischenzeit ne ganze Menge negativen Krempel in diesem Beitrag angesammelt. Ich hatte mir die ganze Zeit überlegt ob es sich überhaupt lohnt diese Sammlung an Negativität überhaupt noch zu posten, aber da viele der Themen (leider) immer noch durchaus aktuell sind, kann es nicht schaden. Und diese Woche war ohnehin großer Mist und da kann man das noch gebührend zu Ende bringen. Seufz.
Nächste Woche gibt es bestimmt nur großartige Neuigkeiten. Ich habs im Gefühl...

Also wer lauter schlechte Nachrichten vom November und vom Dezember 2010 sowie meine "schlauen Kommentare" dazu lesen will, der hat hier die ideale Gelegenheit dazu.
Viel Spaß :-D


>WikiLeaks-Enthüllung von Informationen von amerikanischen Diplomaten<

Diese blöden Penner!
Und damit meine ich die WikiLeaks-Spacken!
Was soll das eigentlich? Wer gibt denen das Recht dazu?

Ich stimme Botschafter Philip Murphy zu 100% zu.
Die Veröffentlichung der Akten gefährdet Leben. Durch die Akten werden auch die Namen von Informanten bekannt gegeben. Und in Diktaturen können derartige Informationen dazu führen dass genau jene Informanten gefoltert und getötet werden, weil man nun ihre Namen kennt.
Da kann Julian Assange sehr stolz auf sich sein, dass er diese Leben nun auf dem Gewissen hat.


>Schwarz-Grün scheitert in Hamburg<

Die "unheilige Allianz" ist zerbrochen.
Zwei der drei politischen Parteien die mich am meisten nerven sind gescheitert. Dabei machen vor allem die Grünen eine sehr schlechte Figur.
Mehr fällt mir dazu nicht ein. Trotzdem ist es schön dass es wenigstens probiert wurde. Immerhin etwas. Jetzt können alle was draus lernen und es hoffentlich beim nächsten Mal besser machen.


>Jugendgewalt in Berlin<

Im ZEIT-Magazin gibt es einen wahnsinnig aufwühlenden Artikel zum Thema Gewalt der unfassbar traurig und wütend macht.
Der Artikel ist wirklich gut geschrieben und verzichtet endlich auch mal auf das unsägliche Mitleid den Tätern gegenüber, denn er ist aus der Perspektive der Angegriffenen geschrieben.
Sehr lesenswert!


>Mehr Gewalt gegen Schwule und Lesben<

Scheiße, was soll der Mist? Wo leben wir denn??

>Terror in Stockholm<

Diese verdammten terroristischen Barbaren!!


>Die zehn Gebote für Journalisten<

Sehr wahr...


>Jugendgewalt<

Endlich schreibt mal jemand genau das was ich mir schon immer gedacht hatte:
"Auch die Statistik trägt kaum zur Beruhigung bei. Denn den insgesamt sinkenden Deliktzahlen bei Jugendlichen steht entgegen, dass eine kleine Gruppe immer brutaler zuschlägt. Außerdem kann man bezweifeln, ob junge Menschen friedlicher geworden sind: Die Statistik wird allein dadurch positiver, dass es weniger Jugendliche gibt."
Eben!
Wenn es insgesamt weniger Menschen gibt, dann gibt es auch weniger Straftaten. Aber eben nicht prozentual! Daher passiert effektiv immer noch genauso viel wie vorher und keiner will es wahrhaben.
Grandios...

Und hier noch ein Foto von etwas Schönem:
Der Hinterhof des Tacheles in Berlin-Mitte.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Menschenjagd in Lichtenberg

Am S- und U-Bahnhof Lichtenberg haben vier junge Männer zwei andere Männer hinterrücks überfallen, schwer verletzt und einen der beiden auf dem Boden liegenden Männer ins Koma getreten.

Ich rate jedem Gutmenschen und Nicht-Zyniker davon ab auf diesen Link zu klicken.
Gerade bei dem Video kann einem nur schlecht werden, denn das ist echt starker Tobak.
Wie können sie nur so etwas machen? Wieso greifen sie Unschuldige an?

Wer wirklich glaubt dass diese „Menschen“ jemals ernsthaft vorhatten anständige oder produktive Mitglieder der Gesellschaft zu werden, der ist total verblendet.

Da die Gewalttäter allerdings unter 18 Jahren sind, gehe ich von sehr milden Strafen aus. Eine „schwierige Kindheit“™ und die große Last in so einer schrecklichen Gesellschaft wie der unserigen zu leben wird ihr Übriges dazu beitragen.
Zwei Jahre Jugendhaft halte ich für das Maximum. Leider.

Man kann nur hoffen dass der Angegriffene jemals wieder ein normales Leben führen kann. Wahrscheinlich ist das jedoch nicht.


Montag, 14. Februar 2011

Wasser für alle - Und zwar nass!


Toll, das war doch mal ein guter Sonntag!
Nun werden endlich alle Vertragsbestandteile offen gelegt. Gut so!
Wir waren natürlich auch beim Volksentscheid. Ich hatte seinerzeit sogar schon brav bei der Unterschriftensammlung unterschrieben. Ich bin also ein vorbildlicher Bürger. Sozusagen ein Wutbürger ohne Wut.
Na ja, ein bisschen Wut vielleicht.
Trotzdem, ein toller Bürger!
Bitte klopft mir alle auf die Schulter wenn ihr mich das nächste Mal seht. Aber nicht zu fest.
Sonst werde ich wütend.

Trotzdem hat es mich sehr überrascht, dass es geklappt hat. Also nicht vom DDR-mäßigen Ergebnis. Immerhin 98,2%! Aber ich frage mich sowieso wer da für Nein gestimmt hat?! Das sind wohl die gleichen die bei Hundewelpen sagen "Bäh, wie eklig". Also eher seltsame Zeitgenossen.
Nein, aber es hätte eben daran scheitern können dass weniger als 25% der Wahlberechtigten zur Wahl gegangen wären.
Bei der „massiven Unterstützung“ die es von den fünf Parteien im Berliner Landesparlament dabei gab - nämlich gar keine - war das (doch recht knappe) Ergebnis schon echt ein Knaller.
Dabei bin ich vor allem von den Grünen total enttäuscht! Denn im Gegensatz zu SPD, CDU und Linkspartei waren sie nicht direkt an dem ganzen Privatisierungs-Mist beteiligt. Die Linkspartei auch nicht so wirklich, aber die haben es als Teil der Regierung hingenommen. Mitwisser und Mitläufer sozusagen. Auch nicht sonderlich beeindruckend.

Daher hätte ich von den Grünen eine weitaus größere Unterstützung in den vorbildlichen Bemühungen des Berliner Wassertischs (also der Organisation die den Volksentscheid initiiert hat) erwartet. Aber von denen kam halt einfach mal gar nichts. Nicht mal Wahlplakate. Also ich habe zumindest keine gesehen.
Das zeigt aber mal wieder ganz klar wo die Grünen eigentlich wirklich stehen. Nämlich näher an der FDP als mancher Grünen-Wähler wohl wahrhaben will.

Erstaunlicherweise hat sich die FDP vorbildlich verhalten und sich einfach komplett raus gehalten. Ja wirklich, man muss nicht immer auf die FDP schimpfen. Man bekommt genau das was man erwartet.
Jeder weiß dass die FDP sich immer auf die Seite der Unternehmer stellen wird, und kein Problem hätte nicht nur 49,9% der Wasserbetriebe zu privatisieren, sondern ohne mit der Wimper zu zucken gleich 100%.

Wer Wasser will, der muss ordentlich blechen!
Rendite muss auch bei der elementaren Grundversorgung drin sind.
Du bist arm und kannst dir das Wasser nicht leisten?
Trink weniger und stirb!

Das ist die FDP. So soll es sein. Es ist wenigstens ehrlich.
Sie haben sich also genau so verhalten wie man es erwarten würde.
Und was anderes kann man von der FDP auch nicht erwarten.
Gut gemacht FDP!

Wie dem aus sei, das Ergebnis ist toll!
"Beeindruckende" 27,5 Prozent aller Stimmberechtigten haben sich beteiligt und von denen stimmten 98,2 Prozent mit Ja. Das sind 665 713 Bürger.
Hätte es bisschen Unterstützung von Seiten der Parteien gegeben, dann wäre wohl auch nicht so viel zu Hause geblieben. Aber das ist egal, denn es hat geklappt.
Ob aufgrund des Ergebnisses nun etwas Sinnvolles rauskommt ist eine ganz andere Frage. Aber es wäre schon toll nicht mehr die Stadt mit Deutschlands teuerstem Wasser zu sein.
Mal sehen was kommt.

Oh halt, sorry, ich bin in meiner Darstellung ungerecht gewesen!
Es gab Unterstützung von einer Partei! Diese sitzt aber nicht im Parlament und wird auch sonst (zu Recht) weitgehend ignoriert. Genau so wie man es mit Extremisten machen sollte.
ABER... die DKP hat immerhin brav plakatiert und das Anliegen des Volksentscheids unterstützt. Zumindest in Neukölln.
Immerhin.

Valentinstag

Heute ist Valentinstag und für mich gab es ein Ticket für das Konzert von Maserati im Lido.

Yay!

Für meine Freundin gab es Kuchengabeln.

(Ernsthaft. Die hatte sie sich schon lange gewünscht)


Sonntag, 13. Februar 2011

Fick deine Floskeln!

Der Bewerbungsmarathon hält an. Ohne Ergebnis.
Und es ist schrecklich dass man trotz aller "Kreativität" in den Anschreiben immer noch jede Menge Floskeln einbauen muss. Schließlich werden sie ja erwartet.
Ich würde lieber einfach mal so etwas schreiben:

"Fick dich du Arschloch, lad mich gefälligst zum Vorstellungsgespräch ein und sei begeistert von mir!"

Das wäre wenigstens ehrlich und hätte wahrscheinlich den gleichen Effekt.

Freitag, 11. Februar 2011

Als ob es davon nicht schon genug gibt…

Es ist eine Schande dass in deutschen Kinos ein derartig volksverhetzendes und antisemitisches Machwerk gezeigt wird. Jeder Kinobetreiber der einen Film wie "Im Tal der Wölfe" im Programm hat, sollte sich in Grund und Boden schämen dass er den immer stärker werdenden Antisemitismus in Europa mit diesem Verhalten auch noch befeuert.
Es ist schlimm genug dass es solche Filme gibt, aber sie auch noch im Kino zu zeigen ist einfach absolut unangemessen.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Montag, 7. Februar 2011

Beady Eye - "The Roller"

Das ist wahrscheinlich das beste Lied von Oasis, dass nicht von Oasis ist.

Klar, damit revolutioniert man nicht das Musikgeschäft, aber das gefällt mir echt weitaus besser als der Mist der in den letzten Jahren unter dem Namen "Oasis" erschienen ist.
Und ja, das Video ist Mist.
Und ebenfalls ja, wem Oasis nicht gefällt (oder wie bei mir, mal gefallen hat), den wird Beady Eye auch nicht vom Hocker hauen.

Trotzdem bin ich echt überrascht dass man ausgerechnet von Liam Gallagher (und dem Rest) zuerst wieder was Neues hört.
Ich hätte auf Noel getippt.

Donnerstag, 3. Februar 2011

Jónsi - Go Do - Live at the Wiltern

Wer Jónsi oder Sigur Rós mag, der wird sich über dieses Video bestimmt freuen
Jónsi - "Go Do" - Live at the Wiltern

Jónsi: Live at The Wiltern from Jónsi on Vimeo.

Wer sich mit dem Soloalbum von Jónsi noch nicht auseinandergesetzt hat, der sollte das mal bei simfy machen, denn dort kann man ebenfalls reinhören. Ein wunderbares Album! Und die obige Live-Umsetzung von "Go Do" (eins meiner Lieblingslieder des Albums) ist einfach echt toll.
Wenn ich das so sehe, dann ärgere ich mich noch viel mehr darüber, dass ich mir das Konzert in Berlin entgehen habe lassen.
Na ja, vielleicht kommt er ja irgendwann mal wieder vorbei. Aber ich schätze als nächstes wird es erstmal wieder ein Album mit Sigur Rós geben. Wäre ja auch nicht das Schlimmste...

Das richtige Suchergebnis gibt es hier

Oh herrlich, endlich hat jemand das Blog mit der korrekten Suchbegriff-Kombination gefunden!
Wer nach der korrekten Berufsbezeichnung von Dirk Niebel (FDP) bei Google sucht, findet die richtige Website - also mein Blog - momentan leider nur auf Platz 4, aber das kann ja nur besser werden!
Vielen Dank lieber Besucher aus der Schweiz der genau danach gesucht hat und auf diesen Weg hierher gefunden hat, und mich dank meiner konsequenten Überwachung (durch Statcounter) darauf hingewiesen hat.
Ich danke dir! You made my day :-)

Mittwoch, 2. Februar 2011

„Wirtschaftsnahes“ Studieren

Aber nicht in der Nähe einer Kneipe, har har ;-)

Zum Start des "Deutschlandstipendium" möchte ich das Ganze nicht so kritisch sehen wie es der Tagesspiegel tut, denn immerhin führt die Einführung dazu dass es überhaupt mal ein paar mehr Stipendien mehr in Deutschland gibt. Es könnte schlimmer sein…


Schön dass es da ist, aber da muss noch viel mehr kommen. Es ist erbärmlich zu sehen, dass riesige Unternehmen wie die Telekom oder BASF sich derartig knauserig zeigen. Und es ist einfach unverschämt, dass sie gerade mal 50% zu den 300 Euro beisteuern, aber zu 100% die Fächerauswahl festlegen.
Das ist ein schlechter Witz! Mir ist klar dass BASF lieber ein paar Chemiker mehr in Deutschland hätte, aber dann sollten sie auch 100% des Stipendiums finanzieren und nicht nur 50%.

Und fair ist es auch nicht, denn so genannte "wirtschaftsnahe" Studenten haben ja ohnehin schon jede Menge Vorteile. Man denke nur an die verzerrte Gehaltsentwicklung im späteren Berufsleben, die nicht im geringsten nachvollziehbar ist.
Und es geht im Studium ja schon los. Das fängt bei der (besseren) Ausstattung der Uni-Bibliotheken und Computerräume an und geht weiter bis zu den Möglichkeiten sehr hoch bezahlte Nebenjobs auszuüben, die man vorgeblich weniger „wirtschaftsnahen“ Studenten gar nicht erst anbietet. Und das obwohl sie die Jobs ohne weiteres ebenfalls erledigen können. Man ist ja kein schlechterer Akademiker nur weil man nichts „Wirtschaftsnahes“ studiert. Aber genau das versucht man der restlichen Gesellschaft durch so etwas zu vermitteln. Und das wird sich auf Dauer rächen.
Derartige Ungerechtigkeiten durch in solches Programm noch zu verstärken, kann man getrost mal wieder als eine weitere "Glanzleistung" dieser Regierung bezeichnen (Klientelpolitik, et al).
Wäre im Vorfeld anständig daran gearbeitet worden, dann bräuchte man heute nicht "Es könnte schlimmer sein" sagen.
Trotzdem kann man sagen dass ein paar mehr (unfair) zugewiesene Stipendien immer noch besser sind als gar keine Stipendien.

Aber bei näherer Betrachtung sehe ich das genauso kritisch wie der Tagesspiegel. Die Sache stinkt zum Himmel!

Dienstag, 1. Februar 2011

1989 im Herzen, 1979 im Kopf

Dieser Artikel im Tagesspiegel ist sehr lesenswert:
Er spiegelt im Grunde genommen nahezu exakt meine Sorgen und Befürchtungen wieder die ich im Bezug auf die Entwicklungen in Ägypten habe.
Klar, eine weiteres echtes demokratisches Land neben Israel im Nahen Osten zu haben wäre einfach wunderbar. Nichts ist demokratischer als ein (friedlicher) Umsturz der durch das Volk herbeigeführt wird.

Und gerade Ägypten - wahrscheinlich eins der demokratiefeindlichsten Länder der Welt - hat mehr Demokratie bitter nötig. Man denke doch nur mal an die Situation der Frauen, der Homosexuellen und der koptischen Christen in Ägypten.
Ja, „man denke“ erstmal darüber nach. Denn wer denkt schon an Ägypter wenn er am Meer liegen und dann noch mal geschwind einen Ausflug zu den Pyramiden machen kann? „Ja, bei irgendso’n Markt in Kairo schauen wir auch noch vorbei.“
Tja, jahrelang hat es keine Sau interessiert, dass in Ägypten Menschen leiden.
Und jetzt?
Ja, was kommt dann?
Es kann besser werden, aber es kann auch richtig schlimm kommen.
Man denke eben nur an den Iran.
Kommen in Ägypten nur irgendwelche Islamisten an die Macht, dann geht besagten Gruppierungen letztlich weitaus schlechter als vorher. Islamisten geben einen Scheiß auf Frauen, Homosexuelle oder Christen. Und eine weitere Bedrohung für Israel und noch mehr Instabilität im Nahen Osten wären garantiert.
Das kann niemand wollen.

Tja, meine Freude über die Entwicklungen in Ägypten halten sich daher noch in Grenzen. Weniger weil es richtig ist, dass die Ägypter sich gegen das Regime wehren, denn das ist gut so, sondern weil ich besorgt und noch sehr skeptisch bin. Ich hoffe nur dass es weiter halbwegs friedlich bleibt, und sich nicht wie auch immer geartete religiöse Fanatiker an die Macht putschen.
Sondern einfach ein paar normale Ägypter.
Und zwar in ein gewähltes Parlament.

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