Samstag, 7. April 2012

Eine Gedenkstätte auf dem Flughafen Tempelhof?

In der taz gibt es einen interessanten Artikel und ein Interview über das ehemalige Konzentrationslager  Columbiahaus:
https://www.taz.de/Berliner-Geschichte/!90845/
https://www.taz.de/Interview-zu-Tempelhofer-Vergangenheit/!90834/
http://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Columbia

Die Frage ist, ob Berlin eine weitere Gedenkstätte braucht. Ein Mahnmal steht bereits seit 1994 auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Ich bin mir nicht sicher wie ich dazu stehen soll, denn Gedenkstätten sind wichtig. Andererseits ist an diesem Ort nichts mehr zu sehen, sondern man wird womöglich nur noch Keller finden, sollte man wirklich mit archäologischen Ausgrabungen beginnen. Und was hätten wir davon? Für zukünftige Generationen wird es umso wichtiger sein, dass an derartigen Orten tatsächlich visuelle Beweise zu sehen sind. Anders sind ihnen die Grauen dieser Zeit gar nicht zu vermitteln. Daher würde eine Gedenkstätte an diesem Ort nicht sehr viel bringen.
Gleichzeitig ist die Erinnerung an das KZ Columbiahaus enorm wichtig, da es sich dabei um eines der ersten KZs handelte, an dem der Nazi-Horror für politisch richtig denkende Menschen bereits im Juli 1933 begann. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurden Hunderte politische Gegner der Nazis gefoltert und ermordet. Daher ist es wichtig, dass man dieser Toten gedenkt.
Aber tut man das nicht schon durch das bereits vorhandene Mahnmal?

Wenn es um die Entscheidung gehen würde: Mahnmal oder Einkaufszentrum, dann wäre die Entscheidung klar. Aber aktuell bietet die Fläche den Menschen der Umgebung die Möglichkeit kostenlos Basketball, Baseball und Tennis zu spielen. Was ist wichtiger in einer Gegend in der man aufgrund der städtebaulichen Enge jede Freifläche schätzen muss?

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