Urlaub ohne Ende

Vor kurzem hatte ich eine Stellenausschreibung gesehen, die ich inhaltlich wirklich sehr interessant fand, aber die mir aus drei Gründen als ungeeignet erschien:

- Ich hätte einen amerikanischen Arbeitsvertrag unterschreiben müssen und darüber bin ich relativ schlecht informiert und gehe in Sachen Arbeitnehmerrechten erstmal vom Schlimmsten aus. In Sachen Kündigungsrecht weiß ich aber, dass dort praktisch von heute auf morgen Schluss sein kann.

-  Die Firma wäre zwar in den USA gewesen, aber ich hätte Home Office machen können und sogar sollen, da besonderes Interesse an ein weiteren europäischen Mitarbeiter bestand. Im Home Office habe ich ja mal als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer ähnlichen Konstellation gearbeitet. Das hat mir vom Vorgang gar nicht gefallen und ich bin auch nicht wirklich motiviert bei der Arbeit gewesen. Oft genug bin ich dann in die Staatsbibliothek ausgewichen, da ich teilweise dort einige Bücher gleich vor Ort hatte und vor allem weil da so viele andere fleißige Studenten waren, die zumindest so aussahen, als ob sie brav bei der Arbeit waren. Scheinbar brauche ich doch mehr menschlichen Umgang als ich dachte.

- Der Arbeitsplat hatte eine freie Einteilung des Urlaubs und damit, wie in diesem Artikel auf Spiegel Online beschrieben, praktischer unbegrenzten Urlaub:
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/unbegrenzter-urlaub-eine-falle-fuer-den-arbeitnehmer-a-1090527.html

Und gerade Letzteres war für mich völlig neu. So etwas hatte ich noch nie gesehen und ich fand es extrem seltsam. Und wie es so schön im Text beschrieben ist, hätte man dann praktisch gar keinen Urlaub. Noch dazu wenn man als Einzelkämpfer im Home Office gar keine echte Urlaubsvertretung hat. Die Aussichten auf so ein seltsames Arbeitsverhältnis haben mich dann eher abgeschreckt. Da hätte ich sogar eine "typisch amerikanische" Anzahl von eventuell 10 bis 15 Urlaubstagen sogar noch angenehmer empfunden. Das wäre zwar auch nicht wirklich gut gewesen und sicherlich eine krasse Umstellung, aber wenigstens kann man dann besser damit planen und hat es wenigstens schriftlich.

Wie auch immer, ich habe mich gar nicht erst beworben. 

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