Samstag, 17. März 2012

Also Gentrifizierung geht anders

Ein Glück, endlich hat in Neukölln das zweite Hostel eröffnet. Jaha, jetzt gibt es ZWEI Hostels in Neukölln. Dadurch war die taz endlich in der Lage diesen Artikel zu veröffentlichen:
HOSTELS ENTDECKEN NEUKÖLLN - Auf einmal hört man Spanisch
https://www.taz.de/Hostels-entdecken-Neukoelln/!89040/

Klar, denn wenn es nicht zwei wären, dann würden nicht Hostels Neukölln entdecken, sonder nur ein Hostel hätte es entdeckt. Ein Lob dem Plural! 

Ein Lob der Hysterie!
Solange man Nachts in vielen (dunklen) Straßen Nordneuköllns wirklich nicht sicher ist und solange an den U-Bahnstationen der offene Drogenhandel geduldet wird, ist Neukölln noch meilenweit von jeglicher Gentrifizierung entfernt.

Das besagte Hostel liegt im Übrigen direkt neben einem S-Bahnhof. Also wirklich direkt daneben! Das ist vielleicht eine Entfernung von fünf Metern zu den Gleisen.
 Neue Fenster hin oder her, aber die Vibrationen eines tonnenschweren Zugs kann man nicht überhören. 
Das ist also kein Adlon oder ein schickes Hotel in Charlottenburg o.ä.
Andererseits ist es ein neues und von außen sehr modern und sauber aussehendes Hostel. Ist bei Hostels auch keine Selbstverständlichkeit und was die Thematik der durchgelegenen Matratzen betrifft, ist das sicherlich von Vorteil. 
So oder so, es ist nur ein Hostel... um Himmels Willen!

Zum Thema passt auch dieser Artikel:

WANDEL IN NORD-NEUKÖLLN - Gentrifizierung? Hier doch nicht
https://www.taz.de/Wandel-in-Nord-Neukoelln/!89562/

Nun spricht der Staatssekretär für Stadtentwicklung, Ephraim Gothe (SPD), von einer „Entwarnung“ für Nordneukölln – es sei noch weit von einem Wohlstandsgebiet entfernt. Zwar steigen die Mieten, dafür werde die soziale Durchmischung langsam besser.

Aber wirklich nur extrem langsam! So sehr ich Ephraim Gothe auch schätze, aber da übertreibt er. 
Da meint er wohl vor allem das sogenannte Kreuzkölln (Reuterkiez). Weiter südlich ist das noch nicht im großen Stil erkennbar. Er war wohl noch nicht in der Nachbarschaft der U-Bahnstationen "Boddinstraße", "Leinestraße", "Hermannstraße", "Rathaus Neukölln", "Neukölln" oder auch "Karl-Marx-Straße". Ganz zu schweigen vom Hermannplatz. Das zählt ja nach der Definition alles als Nordneukölln, und da ist gar nichts durchmischt. Leider, denn etwas Durchmischung könnte dieser Mono"kultur"* ** wirklich gut tun.


*Letzten Dienstag war wieder mal so ein Paradebeispiel. Auf den paar Metern zur S-Bahn kamen mir drei Leute mit geöffneten Bierflaschen entgegen und an der S-Bahnstation saß dann noch einer mit einer halbvollen Flasche Korn. Und das vor 8:00 Uhr! Wie wir alle wissen darf man in gentrifizierten Gegenden erst ab 8:00 Uhr trinken.
** Ganz zu schweigen von den ganzen anderen Idioten die hier grundsätzlich nur in Gruppen rumlaufen, spucken und den ganzen Tag lang nur Gehsteige blockieren. Können die eigentlich irgendwas anderes, außer sich die Haare mit Gel zuzukleistern oder zum Kampfsporttraining zu gehen?  


Nachtrag zum Thema der angeblichen Gentrifizierung Neuköllns:
http://www.morgenpost.de/berlin/polizeibericht/article1934211/Erneut-Ueberfall-auf-Berliner-U-Bahnhof.html
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/nach-dem-tod-von-jusef-el-a--angespannte-ruhe-in-neukoelln,10809148,11915314.html

http://www.berliner-zeitung.de/panorama/toedliche-messerstecherei-in-neukoelln-eine-frage-der-bewaffnung,10808334,11784314,item,1.html 

2 Kommentare:

  1. Ach was, die kamen bestimmt erst vom Party machen heim ^^

    AntwortenLöschen
  2. Die sahen nicht direkt nach Party, sondern eher nach Leberzirrhose aus. Aber bei vielen führt das eine sowieso irgendwann zum anderen. Von daher...

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.