Dieser Artikel im Tagesspiegel ist sehr lesenswert:
Er spiegelt im Grunde genommen nahezu exakt meine Sorgen und Befürchtungen wieder die ich im Bezug auf die Entwicklungen in Ägypten habe.
Klar, eine weiteres echtes demokratisches Land neben Israel im Nahen Osten zu haben wäre einfach wunderbar. Nichts ist demokratischer als ein (friedlicher) Umsturz der durch das Volk herbeigeführt wird.
Und gerade Ägypten - wahrscheinlich eins der demokratiefeindlichsten Länder der Welt - hat mehr Demokratie bitter nötig. Man denke doch nur mal an die Situation der Frauen, der Homosexuellen und der koptischen Christen in Ägypten.
Ja, „man denke“ erstmal darüber nach. Denn wer denkt schon an Ägypter wenn er am Meer liegen und dann noch mal geschwind einen Ausflug zu den Pyramiden machen kann? „Ja, bei irgendso’n Markt in Kairo schauen wir auch noch vorbei.“
Tja, jahrelang hat es keine Sau interessiert, dass in Ägypten Menschen leiden.
Und jetzt?
Ja, was kommt dann?
Es kann besser werden, aber es kann auch richtig schlimm kommen.
Man denke eben nur an den Iran.
Kommen in Ägypten nur irgendwelche Islamisten an die Macht, dann geht besagten Gruppierungen letztlich weitaus schlechter als vorher. Islamisten geben einen Scheiß auf Frauen, Homosexuelle oder Christen. Und eine weitere Bedrohung für Israel und noch mehr Instabilität im Nahen Osten wären garantiert.
Das kann niemand wollen.
Tja, meine Freude über die Entwicklungen in Ägypten halten sich daher noch in Grenzen. Weniger weil es richtig ist, dass die Ägypter sich gegen das Regime wehren, denn das ist gut so, sondern weil ich besorgt und noch sehr skeptisch bin. Ich hoffe nur dass es weiter halbwegs friedlich bleibt, und sich nicht wie auch immer geartete religiöse Fanatiker an die Macht putschen.
Sondern einfach ein paar normale Ägypter.
Und zwar in ein gewähltes Parlament.
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