Donnerstag, 5. August 2010

Eine wichtige Frage

Eine wichtige Frage stellt die aktuelle Ausgabe des Time Magazins:
Auf dem Titel ist Bibi Aisha zu sehen. Ein verstümmeltes Mädchen aus Afghanistan. Eines von vielen.
Gutmenschen würden eine derartige Situation als "kulturelle Unterschiede" deklarieren und weiterhin fordern, dass wir Afghanistan so schnell wie möglich verlassen.
Alle anderen stellen sich wohl die gleiche Frage wie das Time Magazin.

6 Kommentare:

  1. Achja, weil es so unglaublich ist, dass es dort unten immer noch böse Menschen gibt (die es auf der westlichen -zivilisierten- Hemisphäre natürlich nicht gibt), brauchen die unsere tollen Soldaten dort unten, die den Menschen so viel helfen (leichte Ironie, siehe Wikileaks-Entdeckung)?

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  2. Natürlich gibt es auch im Westen böse Menschen, aber wenn die erwischt werden, dann werden sie angemessen bestraft.

    Aber was passiert in Afghanistan?

    In Afghanistan klopft der nette Taliban dem bösen Menschen zustimmend auf die Schulter weil er seine unehrenhafte Frau "zu Recht" verstümmelt hat.
    Aber bestraft wird er mit Sicherheit nicht.

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  3. Das Problem ist eben, dass die Soldaten da auch nichts dran ändern. Würden sie das tun, hätte die ganze Abzugsdebatte vermutlich nicht das Ausmaß angenommen, das sie jetzt hat.
    Da kann man es dem Herrn Karsai auch nicht verdenken, dass er die Soldaten nicht so toll findet. Jede dort unten ansässige Hilfs- bzw. Friedensorganisation hat dem Land bisher mehr geholfen.

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  4. Angestellte von Hilfs- bzw. Friedensorganisation werden aber regelmäßig entführt und getötet. Wie neulich erst geschehen. Ohne die Soldaten kommen dann auch irgendwann keine Hilfs- bzw. Friedensorganisationen mehr.

    Wären die Soldaten aber einfach weg, dann würde derartige Verstümmelungen und andere Menschenrechtsverletzungen wohl noch öfter passieren.
    Man muss ja nur an die Erschießungen von Schwulen und Frauen in Fußballstadien denken, die es vor dem Einmarsch regelmäßig gab.

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  5. Nun darfst du dreimal raten, ob die Situation für die Hilfs- und Friedensorganisationen vor dem Einmarsch der Soldaten gefährlicher oder ungefährlicher war. Soweit ich informiert bin, ist die Situation seitdem nämlich nur gefährlicher geworden.
    Von der tageszeitung gibt es dazu übrigens auch einen Artikel: http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=au&dig=2010%2F08%2F07%2Fa0160&cHash=6ab478a203

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  6. An Hilfsorganisationen die von den Taliban zwischen 1996-2001 toleriert wurden kann ich mich nicht erinnern.
    Damals gab es Erschießungen von Schwulen und Frauen in Fußballstadien. Und sie fangen schon wieder mit ähnlichen Veranstaltungen an:

    http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-08/Afghanistan-Taliban-Hinrichtung

    Der ehebrechende Mann wurde im Übrigen nicht bestraft.

    Scheint also recht gut da unten zu laufen.

    Ein schneller Abzug der Truppen (am besten gleich gestern) wäre daher wohl angemessen.

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