Im Juli war in Berlin die Fashionweek und auf dem Bebelplatz stand ein schickes Zelt damit sich die ganzen Mode-Menschen unter sich bleiben können.
Das Problem ist, dass der der Bebelplatz ein besonderer Platz in Berlin ist (aber welcher Platz in Berlin ist das schon nicht?), denn dort fanden die ersten Bücherverbrennungen während des Dritten Reichs statt, die hauptsächlich von Nazis und Jura-Studenten (denn die juristische Fakultät der HU-Berlin ist gleich daneben) durchgeführt wurden.
In jedem Fall befindet sich heute ein schönes Denkmal auf dem Platz: Leere Bücherregale die in einem unterirdischen Raum stehen und von oben durch eine Glasplatte gesehen werden können. Meiner Meinung nach eins der besten Denkmale das in dieser Stadt zu sehen ist.
Während der Fashion Week hat man eine interessante Methode gefunden um das Denkmal der Öffentlichkeit weiterhin zugänglich zu machen:
Nach einem anfänglichen "Schock" über die Tatsache dass diese Mode-Faschisten es wagen ein so wichtiges Denkmal zu entweihen, gefiel mir die ganze Aufmachung ziemlich gut.
Bei näherer Betrachtung sieht das ganze Denkmal viel schöner aus, bekommt weitaus mehr Aufmerksamkeit und mit dem schönen Teppichboden (der regelmäßig von unbezahlten Praktikanten gesaugt wurde) macht es echt was her. Das Heine-Zitat ist auch echt schick und ich muss sagen, ich bin sehr angetan. Hätte man so Mode-Typen nicht unbedingt zugetraut.
Andererseits ist es ja auch ihr Job Dinge aufzuhübschen. Also von mir aus könnte das ganze Jahr Fashion Week sein, wenn man dafür diesem Denkmal weiterhin eine derartige Aufmerksamkeit schenkt.
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