Montag, 21. Februar 2011

Nur in Hamburg! Nirgendwo sonst!

Geradezu hysterisch wird man momentan an allen Ecken und Enden darauf hingewiesen, dass die Wahl in Hamburg nicht im Geringsten etwas mit der Stimmung auf Bundesebene zu tun hat. Prima, danke für den Hinweis. Dass die SPD auf fast 50% deutschlandweit bekommen würde, kann sich ja wohl niemand ernsthaft vorstellen. Aber trotzdem, danke für den Hinweis. Ich hätte es sonst nie bemerkt.

Und ja, wenn es denn so wäre, dann wäre es ja wundervoll. Endlich mal keine „Denkzettelwahl“, sondern eine Beschäftigung mit landesbezogenen Themen. Das wäre doch ideal.

Wenn aber die Hamburger Wahl so unglaublich unbedeutend ist, dann muss man sie ja auch nicht abhalten, oder?
Michel Friedmann hat es gestern bei N24 so schön gesagt: „Eigentlich ist es nur ein Kommunalwahl.“
Und ja, was sonst?
Wozu muss Hamburg ein eigenständiges Bundesland sein?
Oder Bremen oder das Saarland?

Auch bei Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und sogar bei Berlin kann man sich diese Frage stellen. Weitere Gedankenanstöße bieten dazu zwei sehr interessante Wikipedia-Beiträge: Neugliederung des Bundesgebietes und Dauerwahlkampf.

Wenn aber die Bundespolitik keinerlei Einfluss auf das Wahlergebnis gehabt haben sollte, dann macht das starke Ergebnis der Grünen überhaupt keinen Sinn. Gemeinsam mit der CDU haben Sie die vorherige Regierung gehörig an die Wand gefahren und dem neuen Bürgermeister nicht mal 100 Tage Zeit gelassen sich einzuarbeiten.
Und warum sollten sie auch? Die Umfrageergebnisse der Grünen waren doch (warum auch immer) auf Bundesebene so berauschend. Die Chance mussten sie nutzen.
Ach Moment, dann hätten ja bundespolitische Ergebnisse Einfluss auf landespolitische Wahlen!
Also umgekehrt ist es dann in Ordnung, oder wie?

Die FDP hat man auch wieder ins Parlament gelassen. Entgegen dem Bundestrend. Hmja, alles nicht so leicht.

Wie dem auch sei. Die SPD hat haushoch gewonnen und das ist schön.
Einen eklig lästigen Koalitionspartner wie die Grünen hätte ich Ihnen trotzdem an den Hals gewünscht.

Aber wenn diese Wahl etwas gezeigt hat, dann dass wir auf ein Bundesland Hamburg gut verzichten können. Um den Dauerwahlkampf in diesem Land zu beenden, wäre es wirklich an der Zeit diese winzigen Bundesländer mit Größeren zu fusionieren.
Acht oder zehn Bundesländer würden ohne Weiteres ausreichen.

Aber dazu wird es nie kommen und daher wird dieses Thema auch weiterhin ein klassischer Kandidat sein um einem profilierungssüchtigen Hinterbänkler während des Sommerlochs ein klein wenig Aufmerksamkeit zu garantieren.

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