Donnerstag, 11. September 2014

"Camel Up" - Eggert

"Camel Up" ist das Spiel des Jahres 2014 und ich verstehe leider nicht so ganz wieso. 
Bzw. irgendwie schon, aber irgendwie auch nicht.

Irgendwie schon:

1. Die Würfelpyramide! Ein wirklich witziges Gimmick, dass einen hohen Aufforderungscharakter besitzt. Jeder will mal.

2. Im Vergleich zu den beiden anderen nominierten Spielen ist es in jedem Fall das Spiel dass unterm Weihnachtsbaum am wenigsten Probleme verursacht, da "Camel Up" einfach sehr leicht und vor allem leicht verständlich ist.
Das ist "Splendor" auch, aber es ist bei weitem weniger originell. 

"Concept" ist eigentlich sogar noch leichter und sogar richtig innovativ, aber es kein klassisches Spiel im eigentlichen Sinne, sondern eher eine gemeinschaftliche Beschäftigungstherapie, die wirklich sehr viel Spaß macht. Ich persönlich halte es für eins der besten Spiele des aktuellen Jahrgangs, aber weniger gesellige und/oder kreative Zeitgenossen ist es wohl ein Spiel, dass nach einer Runde für immer im Regal landet.
"Camel Up" kann auch die(geistig noch halbwegs fitte) Oma mitspielen. Also durchaus für Weihnachten tauglich. 

3. Es ist leicht, Einsteiger-freundlich und bietet eine Menge unplanbares Chaos-Potential. Das bietet natürlich auch Spielern, die zurückgefallen sind, auch die Möglichkeit vielleicht doch noch durch Zufall gewinnen. So etwas ist natürlich durchaus sympathisch für "Wenig-Spieler" und dadurch ist das Spiel ein echtes "Gateway"-Spiel für Menschen, denen man Brettspiele näher bringen möchte.


Irgendwie nicht:

1. Die Würfelpyramide! Ein wirklich witziges Gimmick, dass einen hohen Aufforderungscharakter besitzt. Jeder will mal.
Aber Gimmicks nutzen sich auch schnell mal wieder ab...

2. Nicht nur unter den Nominierten, aber auch unter den anderen Spielen des aktuellen Jahrgangs gibt es doch so einige bessere (und ebenfalls familienfreundliche) Spiele. Spontan fallen mir da "Skull King", "Love Letter", "Abluxxen", "Stories" oder "Port Royal" ein.

3. Das bereits erwähnte Chaos-Potential könnte man auch durchaus als "puren Zufall" auslegen. Warum sollte man das Spiel dann überhaupt spielen, wenn man ohnehin recht wenig Einfluss auf das Geschehen hat?

4.Die Spielgrafik des Covers spricht mich überhaupt nicht an und auch die Gestaltung des Spielmaterials selbst ist optisch eher gewöhnungsbedürftig und strotzt vor Klischees, die zwar durchaus als witzig, aber eben auch als beleidigend empfunden werden können.

5. Für ein "Spiel des Jahres" bietet mir dieses Spiel einfach zu wenig Potential um regelmäßig wieder aus dem Schrank genommen zu werden.


http://boardgamegeek.com/boardgame/153938/camel

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