Mittwoch, 4. Dezember 2013

Wessis und die Wende

Vor gar nicht so langer Zeit war der Jahrestag des Mauerfalls und dazu gab es einen interessanten Artikel in der taz in der einige Autoren darüber berichteten wie sie die Zeit der Wende mitbekommen haben:
https://www.taz.de/taz-Autoren-und-der-Mauerfall/!127043/
Die Wende habe ich auch miterlebt und das als Bewohner des Zonenrandgebiets sogar sehr intensiv, auch wenn ich damals gerade erst eingeschult wurde.
Bei meinem ersten Besuch an der relativ frisch geöffneten Mauer mit meiner Familie, wurde vorher noch versucht mir die Situation zu erklären. Ungünstigerweise verwendete man eine Terminologie, die sich in meinem Hirn zu einem "Das ist ein Loch in der Mauer und das sehen wir uns jetzt an" verfestigte. Unter einem Loch stellte ich mir eine etwa 40-50 cm große runde Öffnung vor. Ich freute mich wirklich sehr auf diesen Besuch an der Mauer, da ich mir eine Art Panzerknacker-ähnliche Situation erhoffte, in der ich bestimmt auch mal durch das Loch krabbeln durfte. Zumindest dachte ich das. An der Mauer angekommen war die Enttäuschung über das "Loch" in der Mauer sehr groß, da das in meinem Verständnis kein Loch mehr war, sondern ein sehr verwirrender Zustand und in meinen Augen einfach ein Tor ohne Türen war. Schließlich konnten ja Autos durch das Loch fahren. Wie konnte das denn bitteschön noch ein Loch sein? Ich erinnere mich, dass ich darüber sehr empört war und wahrscheinlich auch herumgejammert habe.
Meine restlichen Erinnerungen sind daher eher vage. Ich glaube man reagierte auf mein Gejammer mit einem "Halt die Fresse Justin!" und einem Schlag mit dem Baseballschläger. Danach war Ruhe. Und heute, gerade mal 40 Jahre später, bin ich immer noch stolzer Fahrer eines VW Polo.
Ui, ein Eichhörnchen! Schnell raus hier, sonst holen dich die Schmetterlinge!

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Xishuang_Lou_-_
hole_in_the_wall_-_DSCF4098.JPG

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